Ricola eröffnet Kräuterzentrum in Laufen
Kräuter sind der wichtigste Rohstoff aller Ricola Produkte. Im neuen Ricola Kräuterzentrum können diese Kräuter aus dem Schweizer Berggebiet neu zentral verarbeitet werden. Realisiert wurde das zukunftsweisende Bauprojekt vom renommierten Basler Architekturbüro Herzog & de Meuron und von der Firma Lehm Ton Erde Baukunst GmbH. An der Eröffnungsfeier bot sich den Gästen im grössten Lehmbau Europas die Gelegenheit, echte „Chrüterchraft“ zu tanken.
Nach 16 monatiger Bauzeit hat das neue Ricola Kräuterzentrum Anfang Mai 2014 unmittelbar neben dem Produktionsbetrieb in Laufen seinen Betrieb aufgenommen. Im Zentrum werden neu zentral jährlich 1‘400‘000 Kilogramm frische Kräuter gereinigt, getrocknet, geschnitten, gelagert und gemischt. So entsteht die einzigartige Ricola Kräutermischung, der Bestandteil aller Ricola Produkte.
Das Gebäude mit massiver Stampflehmfassade ist über 100 Meter lang, rund elf Meter hoch und wurde von Herzog & de Meuron entworfen. Es ist das siebte Mal, dass Ricola das Basler Architekturbüro für ein Bauprojekt engagierte. Für die Lehmfassade wurde die Firma Lehm Ton Erde Baukunst GmbH hinzugezogen. Martin Rauch, Gründer und Geschäftsführer, ist Europas führender Experte in Sachen Bauen mit Lehm. In Laufen steht jetzt der grösste Lehmbau Europas. Die Planung des neuen Kräuterzentrums wurde von der Kundert Planer AG realisiert, die Umsetzung erfolgte durch die Generalunternehmung Priora AG.
Zentralisierung verschiedener Produktionsschritte
An der Eröffnungsfeier erklärte Felix Richterich, Vorsitzender der Geschäftsleitung und Verwaltungsratspräsident der Ricola AG, die Beweggründe für den Bau des Kräuterzentrums: „Mit diesem neuen Zentrum werden die einzelnen Produktionsschritte der Kräuterverarbeitung, welche bis anhin an verschiedenen Standorten durchgeführt wurden, in einem einzigen Gebäude zentralisiert.“ Für das traditionsreiche Schweizer Unternehmen war es denn auch selbstverständlich, dass die Kräuterverarbeitung – eine Kernkompetenz von Ricola – auf heimischem Schweizer Boden in Laufen erfolgen muss. Ricola investierte für die Realisierung des Kräuterzentrums 16 Millionen Franken. Aus Sicht der Schweizer Kräuterbonbonherstellerin ist es eine gute Investition in die Zukunft, nicht zuletzt, um auch den steigenden Produktionsanforderungen gerecht werden zu können.
Ein schlichter, nachhaltiger Bau mit besonderer Kraft
Pierre de Meuron, Senior Partner von Herzog & de Meuron, äusserte sich zum Lehmbau wie folgt: „Als Architekt hat man nicht nur das Programm als Vorgabe, sondern auch den Ort, an dem das Gebäude stehen soll. Die Materialien, die für die Hülle des Kräuterzentrums gebraucht werden, kommen aus einem Umkreis von acht bis zehn Kilometern. Das Gebäude ist aus der Kultur, dem Boden entstanden.“ Gebaut wurde das Kräuterzentrum mit Lehm und Erde aus der Laufentaler Heimat, „was einerseits für traditionelle Werte steht und andererseits durch die nachhaltige Bauweise auch in die Zukunft weist“, wie Martin Rauch, Geschäftsführer der Firma Lehm Ton Erde Baukunst GmbH festhielt. Dass das neue Kräuterzentrum nachhaltig gebaut ist, belegen die energiefreundliche Beheizungsart und die Fassade aus Stampflehmelementen, welche für eine ausgleichende Wirkung auf Temperatur und Feuchtigkeit im Gebäude sorgen. Die zukunftsgerichteten Werte des Familienunternehmens würden sich im neuen Zentrum widerspiegeln, unterstrich Lukas Richterich, Verwaltungsratspräsident der Ricola Familienholding AG, bei seiner Ansprache.
Mitarbeitende und ihre Familien feierten das neue Gebäude
Ein zentrales Anliegen der Bauherren ist, dass das Kräuterzentrum Funktionalität mit repräsentativer Ausstrahlung vereint: „Es soll ein Ort sein, an dem unsere Kräuter sichtbar, ihr Geheimnis und ihre Magie erlebbar und spürbar werden“, betonte Felix Richterich. Erlebbar und spürbar waren die 13 Ricola Kräuter bei der Eröffnungsfeier allemal. Die Gäste wurden nach dem offiziellen Teil zu einem Rundgang eingeladen, der alle Sinne anzusprechen vermochte. Sowohl die Architekten wie auch die Lehmbauer und das Team Kräuteranbau berichteten über ihr Handwerk. Am Nachmittag gehörte das Festgelände allen Mitarbeitenden und deren Familienangehörigen, welche die Eröffnung des Kräuterzentrums gebührend feierten.
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Ricola Kurzporträt
Die Ricola AG ist eine der modernsten und innovativsten Bonbonherstellerinnen der Welt. Sie exportiert ihre Kräuterspezialitäten in mehr als 50 Länder und ist bekannt für ihre Schweizer Qualität. 1930 gegründet, mit Firmenhauptsitz in Laufen sowie Tochterfirmen in Asien, den USA, Italien und Grossbritannien erzeugt sie mittlerweile gegen 40 Sorten Kräuterspezialitäten. Das Familienunternehmen gilt in der Schweiz als Pionier in Sachen Kräuteranbau und legt grössten Wert auf ausgewählte Standorte und kontrolliert umweltschonenden Anbau ohne Einsatz von Pestiziden und Herbiziden. Ricola hat mit über 100 Bauern aus dem Schweizer Berggebiet fixe Abnehmerverträge abgeschlossen. Die Ricola AG bekennt sich zu einer wirtschaftlich, sozial und ökologisch nachhaltigen Unternehmensführung und ist für über 400 Mitarbeitende eine verantwortungsbewusste Arbeitgeberin. Die Verbindung der traditionellen Werte eines Familienunternehmens mit dem Qualitätsbewusstsein und der Innovationsfreude der modernen Ricola macht den Erfolg des Schweizer Top-Brands aus.
Herzog & de Meuron Kurzporträt
Herzog & de Meuron wurde 1978 von Jacques Herzog und Pierre de Meuron in Basel gegründet und gehört seit Jahrzehnten international zu den führenden Architekturbüros. Die Firma wird heute von einem Team aus fünf Senior Partnern geleitet, zu dem auch Christine Binswanger, Ascan Mergenthaler und Stefan Marbach gehören, und beschäftigt weltweit 400 Mitarbeitende. Zu ihren bekanntesten Bauten gehören die Tate Modern in London, das Olympiastadion in Peking und die noch im Bau befindliche Elbphilharmonie in Hamburg. Jacques Herzog und Pierre de Meuron wurden 2001 mit dem Pritzker Architecture Prize und 2007 mit dem Praemium Imperiale, den beiden höchsten Auszeichnungen für Architektur, geehrt. Das Kräuterzentrum ist der siebte Auftrag, den Herzog & de Meuron seit 1983 für Ricola realisiert haben.
Lehm Ton Erde Baukunst GmbH Kurzporträt
LEHM – TON – ERDE. Diese drei Worte prägen seit über 30 Jahren das Wirken von Martin Rauch und seinem Team. LEHM steht für Handwerk und Technologie, TON für künstlerische Gestaltung, ERDE für die Nachhaltigkeit des Lehmbaus.
Der Fokus unserer Arbeit liegt in der Stampflehmtechnik - seit Jahrtausenden bewährt, erweitert um neue Perspektiven und Entwicklungen, angekommen in der zeitgenössischen Architektur.
Die große Erfahrung, gepaart mit steter Innovation ermöglicht uns die Planung und Realisierung von Projekten jeglicher Größenordnung. Dabei legen wir höchsten Wert auf Qualität und agieren ganzheitlich zukunftsfähig.
Mit dem Projekt „Lagerhalle Ricola“ hat die Lehm Ton Erde Baukunst GmbH eine Schweizer Niederlassung und Produktionsstätte, die Lehm Ton Erde Schweiz GmbH in Zwingen gegründet.